Was ist Spielsucht?
Spielsucht, auch bekannt als pathologisches Glücksspiel, wird definiert als eine ernste psychische Störung, die durch die Unfähigkeit einer Person gekennzeichnet ist, dem Impuls zum (Glücks-)Spiel zu widerstehen, auch wenn dies gravierende Konsequenzen in ihrem
Leben hat. Neben den traditionellen Glücksspielen kommt es immer häufiger zu Medienabhängigkeit, insbesondere von Computer oder Smartphone. Für viele Menschen ist das Eintauchen in die digitale Welt mehr als nur ein Hobby. So bieten z. B. Onlinespiele einen Raum, in dem man spannende Abenteuer erleben, sich mit Freunden verbinden und dem Alltagsstress entfliehen kann …
Wenn allerdings diese Flucht die Oberhand gewinnt, wenn das Spielen nicht mehr nur ein Teil des Lebens ist, sondern das Leben selbst zu beherrschen beginnt, dann sollte dies als Anzeichen einer beginnenden Spielsucht (oder „Gaming Disorder“) sehr ernst genommen werden!
Wann wird das Spielen zur Sucht?
Die Symptome einer Spielsucht können vielfältig sein, beinhalten jedoch häufig:
- Ständiges Denken an das Spielen
- Steigerung der Einsatzhöhe, um den gewünschten Nervenkitzel zu erleben
- Versuche, weniger zu spielen oder ganz aufzuhören, scheitern immer wieder
- Spielen als Flucht vor Problemen oder negativen Gefühlen
- Lügen gegenüber Familie und Freunden bezüglich Dauer/Häufigkeit
- Finanzielle Schwierigkeiten aufgrund des Spielens
Zu den Risikofaktoren für eine Spielsucht zählen
- soziale Isolation
- exzessives Spielen, z.B. von Videospielen schon im Kindesalter
- Gewinne oder andere Anreize, die das Glücksspielverhalten verstärken.
Auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie Impulsivität, das Bedürfnis nach sofortiger Belohnung, ein geringes Selbstwertgefühl sowie vorherige oder parallele Suchterkrankungen erhöhen die Gefahr süchtig zu werden. Egal ob Angehörige/r oder Betroffene/r – wichtig sind Verständnis, eine offene Kommunikation über die Spielsucht und die richtige Hilfe, wie sie z. B. von unserer Diakonie angeboten wird. Mehr darüber in unseren folgenden beiden Blogbeiträgen.
Ganz herzliche Grüße
Jutta Walber